In meinem letzten Blogbeitrag habe ich erklärt, dass die Kombination von nutzerzentriertem Design Thinking mit neuen Technologien entscheidend ist, wenn Sie Ihren technologischen Innovationsprozess optimieren wollen. Jetzt ist es an der Zeit, von den allgemeinen Erklärungen wegzukommen und mehr ins Detail zu gehen.
Das Befolgen des Standardprozesses führt zum Scheitern
Da es eine Vielzahl von Design Thinking-Prozessen gibt, variieren auch die tatsächlichen Schritte und ihre Bezeichnungen. Wenn wir uns also auf einen Standardprozess beziehen, ist es sinnvoll, den bekanntesten Prozess zu nehmen. Wahrscheinlich ist das der Design Thinking-Prozess der Stanford D.School, der aus fünf verschiedenen Phasen besteht:
- Einfühlungsvermögen: Verstehe die Benutzergruppe und die tatsächlichen Probleme.
- Definieren: Definiere eine sinnvolle Aufgabe und die Sicht des Benutzers auf das Problem.
- Ideate: Entwickle Lösungen für den zuvor definierten Standpunkt.
- Prototyp: Entwerfe einen möglichst realistischen Prototyp mit nur begrenzten Ressourcen, um die wichtigsten Merkmale deiner Lösung zu testen.
- Test: Kontinuierliche, kurzzyklische Innovationsprozesse und Produktverbesserungen, die durch Tests ausgelöst werden.
Zweifelsohne verbessert das Durchlaufen dieses Standardprozesses des Design Thinking die Innovationsprozesse und -ergebnisse erheblich. In der Tat sagen 69 % der Unternehmen, dass Design Thinking ihre Innovationsprozesse verbessert.
Die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs hängt jedoch stark von der Anwendung des Prozesses ab. Es ist kein Schritt-für-Schritt-Prozess wie ein Rezept in einem Kochbuch - es geht darum, die nutzerzentrierte Denkweise zu verstehen und den Nutzer in den Mittelpunkt innovativer Produkte und Dienstleistungen zu stellen.
Wir brauchen einen besseren Design-Thinking-Prozess für technische Innovationen
Ein kurzer Faktencheck, um den Kontext zu verdeutlichen: Allein der jüngste Hype Cycle von Gartner zählt mehr als 15 aufstrebende Technologien als "Innovationsauslöser". Natürlich gibt es noch zahllose weitere, aber dies macht bereits deutlich: Aufstrebende Technologien sind für die Innovation relevanter als je zuvor.
Gleichzeitig zeigen zahlreiche Studien immer wieder, dass Design Thinking Innovationsprozesse deutlich verbessert. Ein paar Zahlen gefällig? Hier sind sie:
- 71 % der Unternehmen sagen, dass Design Thinking ihre Arbeitskultur verbessert
- Etwa 30 % der Unternehmen geben an, dass Design Thinking ihren Umsatz steigert.
- Etwa 20% der Unternehmen geben an, dass Design Thinking ihre Kosten reduziert
Das klingt doch vielversprechend, oder?
Der Haken an der Sache ist, dass große Unternehmen diese Vorteile oft nicht nutzen können, weil es ihnen an technischem Know-how fehlt, sie nicht über die richtigen Instrumente verfügen, sich nicht trauen, Risiken einzugehen, oder eine falsche Fehlerkultur haben, wenn es um Innovation geht. Deshalb können kleinere, agile Innovationspartner wie Motius ein idealer Partner sein, insbesondere bei radikalen Innovationen mit neuen Technologien(wie ich in diesem Artikel erläutert habe).
Aber auch für uns war Design Thinking mit einigen Hindernissen verbunden, da der Standardansatz einfach nicht ausreichte. Wir strebten einen Prozess an, der uns mehr Möglichkeiten gibt, das Know-how unseres Talentpools und unser breites Fachwissen über neue Technologien zu nutzen.
Der Motius Design Thinking Prozess
Wenn du dir den Design Thinking-Prozess von Motius unten ansehen, kannst du erkennen, dass wir dem Standard-Doppeldiamanten zwei Sechsecke hinzugefügt haben. Diese beiden zusätzlichen Phasen sind stark auf die Technologie ausgerichtet. Und warum? Innerhalb dieser technischen Sechsecke führen wir etwas durch, das wir Technologieerziehung nennen.
In unserem ersten Tech-Hexagon stellen wir unseren Kunden verschiedene Technologien vor, um sie mit allen Möglichkeiten und Trends, die es gibt, vertraut zu machen. Da jedes Projekt spezifische Anforderungen hat und die Kunden manchmal schon konkrete Vorstellungen im Kopf haben, müssen wir letztlich beurteilen, welche Technologie für ein Projekt am besten geeignet ist. Die erste technische Ausbildung hilft dabei, die richtigen Fragen für die Einfühlungsphase zu formulieren und ermöglicht es dem Interviewer, bereits eine erste Idee zu haben, wenn er mit dem Kunden spricht.
Nach der Empathie- und Definitionsphase bieten wir erneut eine technische Ausbildung an. Diesmal geht es darum, ein Verständnis für verschiedene relevante Technologien zu entwickeln. Die Hauptidee ist, den Lösungsraum der Teilnehmer zu erweitern: Das Wissen über die neuesten Anwendungen von AR oder die Fähigkeit einer Blockchain-Lösung hilft den Teilnehmern, in der Ideenfindungsphase einen größeren Lösungsraum zu schaffen.
Das Ergebnis? Wir sind bereit für den zweiten Diamanten, bei dem wir noch mehr Technik in den Prozess einbringen. Obwohl wir von Anfang an allgemeine Technologieexperten einbeziehen, stützt sich der zweite Diamant stark auf spezifisches Fachwissen, um die Machbarkeit ständig zu bewerten und Prototypen schnell zu entwickeln und zu testen.
Sicherstellung der Nutzerzentrierung durch höhere Flexibilität
Der gesamte Design Thinking-Prozess ist in eine Produktentwicklungs-Roadmap eingebettet. Das bedeutet, dass wir den ersten Prototyp zu einem MVP und bis zur Markteinführung des Produkts führen werden.
Das ist auch der Grund, warum unser Design Thinking-Prozess flexibel sein muss: Es gibt keinen einheitlichen Prozess, der für jedes Projekt passt. Vielmehr gibt es unterschiedliche Formate und Ansatzpunkte, je nach den Bedürfnissen des Kunden. Deshalb haben wir den gesamten Prozess und seine einzelnen Schritte modular aufgebaut.
Auf der Grundlage des Feedbacks unserer Kunden haben wir drei verschiedene Formate für unterschiedliche Ziele und Ergebnisse entwickelt:
- Design Thinking: Komplexe Probleme auf eine sehr nutzerzentrierte Weise lösen (Prozess, wie du oben sehen kannst)
- Tech Track: Anwendung einer bestimmten Technologie und Verständnis ihrer Vorteile und Grenzen für die Anwendungsfälle der Kunden (beginne mit dem zweiten Sechseck)
- Idea Track: ein Problem lösen, wenn Kunden bereits eine bestimmte Herausforderung erkannt haben, aber mehr Einblicke und Wissen darüber wünschen, wie die endgültige Lösung oder das Produkt aussehen soll (beginne mit Ideation)
Unabhängig vom genauen Format des Projekts achten wir darauf, dass der Hauptaspekt unseres Design Thinking-Prozesses immer erhalten bleibt: die Nutzerzentrierung.
Einführung in das Motius Design Thinking Methodenset
Um immer nutzerzentriert zu bleiben, haben wir unser eigenes Design Thinking Methodenset mit strukturierten Karten für verschiedene Phasen und Methoden erstellt.
Die Phasenkarten
Stelle es dir wie ein einführendes Kartenspiel vor: Die Phasenkarten erläutern vier wichtige Aspekte der jeweiligen Prozessphase. Sie sagen dir, worum es in der Phase geht, was du in der Phase tun, welche Schlüsselfragen beantwortet werden und welche Methoden in dieser Phase geeignet sind.
Unsere Phasenkarten helfen dir dabei, zu erkennen, wo du dich gerade befindest, was du erreichen willst und was du als Nächstes tun könntest, um dorthin zu gelangen. Schaue dir einfach unsere Phasenkarte Empathie oben an.
Die Methodenkarten
Für jede Phase gibt es verschiedene Methodenkarten. Natürlich ist nicht jede Methode immer für jeden Schritt auf dem Weg anwendbar oder geeignet. Unsere Methodenkarten beziehen sich daher immer auf bestimmte Ziele und Prozesse innerhalb des großen Ganzen und lassen dennoch Raum für individuelle Anforderungen.
Du kannst dir nicht vorstellen, wie sie aussehen? Sieh dir eine unserer Lieblingsmethoden für die Ideenfindungsphase an - den Ideenturm.
Die Karten erklären nicht nur das Was, Wie und Warum, sondern geben auch für jede Methode einen speziellen Motius-Tipp. Außerdem zeigen sie, wie viel Zeit man braucht, wie viele Personen beteiligt sind, wie schwierig es ist und welches Werkzeug man braucht.
Gemeinsam gehen unsere Phasen- und Methodenkarte auf die Bedürfnisse der Nutzer ein, indem sie sie während des gesamten Prozesses auf Kurs halten. So bleibst du weder stecken, noch verirrst du dich - zwei Dinge, die in Innovationsprozessen viel zu oft vorkommen.
Technischer Fokus, Flexibilität und Benutzerorientierung
Wie ich bereits eingangs sagte, ist der Motius Design Thinking-Prozess ein einzigartiger modularer Prozess, der entwickelt wurde, um echte Innovationen mit neuen Technologien zu schaffen. Es ist ein Prozess, der uns von anderen Agenturen unterscheidet und auf die individuellen Anforderungen der Kunden zugeschnitten ist.
Das Besondere daran ist, dass wir unser gesamtes technologisches Know-how mit verschiedenen Design Thinking-Methoden kombinieren, um die bestmögliche Lösung zu finden. Wir bleiben während unseres Prozesses nicht stecken, uns gehen nicht die Ideen aus, wir verlieren nicht unseren Technologiefokus und die Nutzerzentrierung. Wir haben den Prozess geschaffen, den du brauchst, um jede Herausforderung zu meistern.
Du willst wissen, wie viel hinter all diesen kühnen Aussagen steckt? Schicke uns einfach eine Nachricht und wir zeigen es dir gerne!